Balanceakt zwischen Karriere und Kindererziehung: Wie Eltern den Spagat meistern
Der Spagat zwischen Beruf und Familie ist für viele Eltern eine alltägliche Realität. Der Druck, beruflichen Erfolg mit den Bedürfnissen der Kinder zu vereinbaren, kann überwältigend sein.
In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf die vielfältigen Herausforderungen, die Eltern bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie bewältigen müssen. Wir beleuchten persönliche Geschichten, zeigen auf, wie flexible Arbeitsmodelle unterstützen können und beleuchten besonders die Situation in der Pflegebranche.
Erfahren Sie, wie innovative Ansätze und echtes Verständnis von Arbeitgebern den Alltag erleichtern und gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenwirken können.
Die Herausforderung der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie
Für viele Eltern ist die Balance zwischen Beruf und Familie eine tägliche Herausforderung. Mütter und Väter jonglieren zwischen beruflichen Verpflichtungen, Kinderbetreuung und der eigenen Selbstfürsorge.
Die Anforderungen sind hoch: Arbeitgebende erwarten Leistungsbereitschaft und Flexibilität, während das eigene Kind ebenso Zeit, Aufmerksamkeit und Fürsorge benötigt. Die Doppelbelastung ist eine Realität, mit der sich viele Familien in unserer heutigen Gesellschaft auseinandersetzen müssen.
Insbesondere Mütter stehen oft vor der Entscheidung, Karriereambitionen mit den Bedürfnissen ihrer Kinder in Einklang zu bringen. Doch auch Väter sehen sich zunehmend mit diesen Herausforderungen konfrontiert. Wie sieht der Alltag von Eltern aus, die versuchen, diesen Spagat zu meistern?
Constanzes Geschichte: Die Unternehmerin und ihre kleine Tochter
Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Eltern die Herausforderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie meistern, ist die Geschichte von Constanze Büchner, CEO von CrewLinQ.
Als sie kurz nach der Gründung von CrewLinQ schwanger wurde, durchlebte sie eine Mischung aus Freude und Unsicherheit. „Natürlich habe ich mich wahnsinnig darüber gefreut und gleichzeitig auch ein bisschen Angst bekommen,“ erinnert sie sich. Besonders die bevorstehende Finanzierungsrunde machte ihr Sorgen. Würden potenzielle Investoren negativ auf ihre Schwangerschaft reagieren? Um diese Bedenken zu umgehen, führte sie die ersten Gespräche oft nur per Videoanruf, um ihren wachsenden Bauch zu verbergen.
Doch dann kam der Wendepunkt. „Irgendwann machte es bei mir im Kopf Klick und ich kapierte, dass ich mich nicht für meine Schwangerschaft verstecken muss.“ Mit dieser neuen Einstellung änderte sich ihre Wahrnehmung und die der Menschen um sie herum. „Plötzlich spürte ich mehr positive Vibes und ein offeneres Entgegenkommen,“ erzählt sie.
Trotz fortgeschrittener Schwangerschaft gelang es Constanze, zehn Tage vor dem Entbindungstermin gemeinsam mit ihrem Co-Founder Dr. Torsten Fiegler die Finanzierungsrunde für CrewLinQ erfolgreich abzuschließen. Doch das war nur der Anfang. Nach der Geburt ihrer Tochter zog sich Constanze für drei Wochen zurück, um sich ganz auf ihre Familie zu konzentrieren. Danach begann sie, ihre Tochter regelmäßig mit ins Büro zu nehmen, anfangs nur für wenige Stunden am Tag.
„In der Regel war sie auf meinem Arm und einfach bei den Meetings dabei,“ berichtet Constanze. Dieser Spagat war nicht immer einfach, doch die kleine Familie und das Team fanden ihren eigenen Weg. „Meine Tochter hatte irgendwann eine zweite Familie: das CrewLinQ-Team.“
Natürlich brachte diese Situation auch Herausforderungen mit sich. Ohne Großeltern in der Nähe, die aushelfen konnten, musste Constanze immer wieder improvisieren, insbesondere wenn ihre Tochter krank war und nicht in die Kindertagesstätte konnte. In solchen Situationen wechselten sie und ihr Mann sich ab, um Beruf und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. „Wenn sie krank ist, stehen halt viele Nachtschichten an,“ erzählt sie. Ein starkes Team und ein verständnisvolles Umfeld waren dabei essenziell.
Trotz aller Herausforderungen sieht Constanze auch die positiven Aspekte. „Der Alltag ist voller, aber auch sehr strukturiert und bis ins kleinste Detail geplant.“ Sie betont, dass viele Eltern besonders organisiert sind, was sich auch in ihrer Arbeitsweise widerspiegelt. „Ich bin der Meinung, dass man beides mit Herzblut machen kann – Kind und Arbeit!“
Die besonderen Herausforderungen von Eltern in Pflegeberufen
Während Constanzes Geschichte zeigt, wie Eltern in Führungspositionen die Balance zwischen Arbeit und Kind finden können, stehen viele Eltern in Pflegeberufen ebenfalls vor Herausforderungen.
Pflegekräfte arbeiten oft in Schichten und haben unregelmäßige Arbeitszeiten, was die Kinderbetreuung zusätzlich erschwert. Viele sind auf Teilzeit angewiesen, um überhaupt eine Betreuung sicherstellen zu können. Doch Teilzeitarbeit führt häufig zu finanziellen Engpässen und erhöht den Stress, sowohl auf der Arbeit als auch zu Hause.
Ein weiteres Problem ist der Fachkräftemangel, der in vielen Branchen, besonders im Pflegebereich, akut ist. Arbeitgebende suchen dringend nach qualifizierten Kräften, doch Eltern, die aufgrund von Kitazeiten oder Teilzeitwünschen nur eingeschränkt verfügbar sind, werden oft bei der Stellenvergabe benachteiligt.
Dabei wird übersehen, dass diese Eltern trotz eingeschränkter Verfügbarkeit hoch motiviert und engagiert sind – sie müssen schließlich ihren Tag genau planen und sind meist besonders effizient in ihrer Arbeitsweise. Doch gerade in Berufen mit festen Schichtplänen und unflexiblen Arbeitszeiten, wie in der Pflege, sind solche Teilzeitmodelle oft schwer umzusetzen.
Innovative Lösung: Flexibilität durch Poolmanagement
Hier setzt das Modellprojekt “Poolmanagement” von CrewLinQ an und bietet Pflegekräften eine verbesserte Planung und mehr Flexibilität. Durch die Möglichkeit, dass Mitarbeiter:innen ihre Verfügbarkeiten in der Pflege-App eintragen können, können individuelle Arbeitszeiten besser koordiniert und Wunschdienstpläne ermöglicht werden.
Diese Funktion unterstützt nicht nur eine maßgeschneiderte Einsatzplanung, sondern passt sich auch flexibel an die persönlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen an.
Stationsleitungen können gezielt Anfragen an den Springerpool schicken, was nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen erhöht, sondern auch Personalengpässen effektiv vorbeugt. Diese Flexibilität ist ein wichtiger Schritt, um auch Eltern, die nur eingeschränkt verfügbar sind, in den Arbeitsmarkt zu integrieren und den Fachkräftemangel zu mildern.
Eine Frage der Organisation und des Verständnisses
Die Vereinbarkeit von Arbeit und Kind bleibt eine große Herausforderung, doch mit der richtigen Unterstützung und Flexibilität ist es möglich, beide Rollen erfolgreich zu meistern.
Ob als Unternehmerin wie Constanze oder als Pflegekraft – entscheidend ist eine strukturierte Herangehensweise und ein unterstützendes Umfeld. Arbeitgebende, die dies ermöglichen, profitieren nicht nur von zufriedeneren Mitarbeiter:innen, sondern auch von einer produktiveren und engagierteren Belegschaft.
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtiger denn je, flexible Arbeitsmodelle zu schaffen, die es Eltern ermöglichen, ihre beruflichen und familiären Verpflichtungen miteinander zu vereinbaren.