Zukunft der Pflege gestalten: Wie Personal und Patienten von KI profitieren – Ein Gespräch mit Andrea Schmidt-Rumposch

Andrea Schmidt-Rumposch, Pflegedirektorin und Vorstandsmitglied am Universitätsklinikum Essen

Andrea Schmidt-Rumposch, Pflegedirektorin und Vorstandsmitglied am Universitätsklinikum Essen (https://www.uk-essen.de/unternehmen/management2/vorstand13/?Fsize=1)

Am 28. Oktober 2024 hatten wir die Freude, Andrea Schmidt-Rumposch, Pflegedirektorin und Vorstandsmitglied am Universitätsklinikum Essen, im Rahmen unserer Lunch & Learn-Reihe begrüßen zu dürfen.

Sie teilte mit uns ihre wertvollen Einblicke und Erfahrungen zum Thema „Zukunft der Pflege gestalten: Wie Personal & Patienten von KI profitieren.“

Motivation für digitale Lösungen in der Pflege

Andrea Schmidt-Rumposch erklärte, dass die zukunftsorientierte Ausrichtung ihres Unternehmens sie dazu veranlasst hat, sich intensiv mit digitalen Lösungen in der Pflege auseinanderzusetzen.

„Letztendlich sind wir für die Patientenversorgung verantwortlich,“ betonte sie und fügte hinzu, dass die Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Personalentwicklung es notwendig machen, bestehende Prozesse zu analysieren und zu optimieren.

„Es gibt aktuelle Themen und Digitalisierung ist eines der Themen, die wir einfach nutzen müssen, um Prozesse anders aufzustellen und um unsere Profession Pflege zu stärken.“

Erkenntnis des Potenzials von KI

Für Andrea Schmidt-Rumposch ist es entscheidend, kontinuierlich über die Weiterentwicklung innovativer Versorgung zu sprechen und im engen Austausch mit ihrem Team zu bleiben.

Dabei ist es wichtig, sich intensiv mit den Möglichkeiten der KI auseinanderzusetzen und zu prüfen, inwieweit sie als Werkzeug für aktuelle Herausforderungen dienen kann.

Konkrete Anwendungen von KI

Andrea Schmidt-Rumposch erläuterte, dass die Einführung digitaler Themen wie beispielsweise der digitalen Patientenakte ein notwendiger Schritt waren, um überhaupt erst mit KI arbeiten zu können.

Der Schwerpunkt des Uniklinikums liegt in der Onkologie, wo das Projekt DigiCare entwickelt wurde – eine Health Applikation zur Unterstützung krebskranker Patienten im Symptommanagement. „Wir haben uns dem Thema durch Versorgungsforschung angenähert und analysiert, an welcher Stelle uns KI im Alltag helfen kann.“ Ein weiteres Projekt zur Wundversorgung nutzt KI zur besseren Dokumentation.

„Es gibt unendlich viele Themen, bei denen man KI einsetzen kann. Wir stehen jedoch noch am Anfang und versuchen zuerst, einzelne Themen aufzugreifen, die die Patientenversorgung verbessern und den Pflegealltag unterstützen.“

Wahrnehmung der Patienten zur Einführung von KI

„Wir müssen alles daran setzen, die Autonomie und Partizipation der Patienten zu erhöhen,“ betonte Schmidt-Rumposch. Am Universitätsklinikum Essen gibt es beispielsweise einen Patientenbeirat in der Onkologie, der sicherstellt, dass die Perspektive der Patienten eingebunden wird.

„Wir dürfen Patienten nicht nur als Nutzende sehen, sondern auch als aktive Akteure.“

Größte Hürden bei der Implementierung von KI

Das Hauptthema ist nicht die Hürde KI, sondern die Transformation. Führungskräfte müssen ihre Verantwortlichkeiten wahrnehmen, gut informieren, Transparenz schaffen und den interprofessionellen Dialog fördern. Es bringt nichts, nur mit der Pflege zu sprechen; alle Professionen müssen an Bord sein.

 

Tipps zur Überwindung der Hürden:

  • Gut informieren und transparent kommunizieren.

  • Im Gespräch miteinander bleiben und den interprofessionellen Dialog fördern.

  • Alle beteiligten Professionen einbeziehen.

  • Negative und positive Seiten gemeinsam abwägen.

  • Eine nachhaltige und durchdachte Transformation anstreben.

  • Orientierung und klare Perspektiven bieten.

 

Ethische Herausforderungen durch KI

Bei der Implementierung von KI in der Pflege sind ethische Herausforderungen ein wesentlicher Aspekt. Es ist entscheidend, dass das Training und die Nutzung von KI-Systemen technisch nachvollziehbar bleiben, um Vertrauen und Akzeptanz zu gewährleisten.

Die enge Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal spielt dabei eine zentrale Rolle, um die Entwicklung und Erprobung von KI ethisch und technisch einwandfrei zu gestalten.

Wir danken Andrea Schmidt-Rumposch herzlich für ihre wertvollen Beiträge und freuen uns auf weitere inspirierende Gespräche.

Möchten Sie mehr über die Digitalisierung im Gesundheitswesen erfahren? Lesen Sie unseren Blogartikel „Wie Digitalisierung im Krankenhaus aussehen kann“ und erfahren Sie, welche Chancen die Digitalisierung eröffnet und wie CrewLinQ Ihnen bei der Umsetzung helfen kann.

 
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