Burnout in der Pflege: Prävention & Unterstützung für Mitarbeiter:innen

Burnout ist in der Pflege ein allgegenwärtiges Thema. Pflegekräfte sind täglich hohen Belastungen und emotionalem Stress ausgesetzt, was sie besonders anfällig für Burnout macht.

Die Folgen sind gravierend – sowohl für die betroffenen Mitarbeiter:innen als auch für die Qualität der Pflege, die Patienten erfahren. In diesem Artikel beleuchten wir, wie Burnout in der Pflege definiert wird, wie häufig es vorkommt und vor allem, was Arbeitgebende tun können, um präventiv dagegen vorzugehen. Zudem zeigen wir auf, wie betroffene Mitarbeiter:innen unterstützt werden können und welche Rolle digitale Lösungen dabei spielen, eine bessere Work-Life-Balance zu ermöglichen.

Kopf von Person mit Gehirn als Puzzle

Quelle: Canva

Burnout in der Pflege: Definition und Häufigkeit

Burnout ist ein Zustand emotionaler, mentaler und physischer Erschöpfung, der durch übermäßigen und anhaltenden Stress verursacht wird. In der Pflegebranche ist Burnout besonders häufig, da Pflegekräfte täglich mit hohen Anforderungen und Belastungen konfrontiert sind.

Lange Arbeitszeiten, emotionale Anspannung und der Umgang mit kranken oder sterbenden Patienten können zu einem Gefühl der Überforderung führen. Studien zeigen, dass Pflegekräfte ein erhöhtes Risiko für Burnout haben, was sich negativ auf ihre Gesundheit und die Qualität der Pflege auswirken kann.

Burnout-Prävention: Was Arbeitgebende tun können

Als Arbeitgebende in der Pflegebranche spielen Sie eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Burnout.

Hier sind einige Strategien, die Sie implementieren können, um Ihre Mitarbeiter:innen zu unterstützen:

 
  • Verbesserung des Arbeitsumfelds: Schaffen Sie ein unterstützendes und positives Arbeitsumfeld durch offene Kommunikation und regelmäßige Feedbackmöglichkeiten. Nutzen Sie auch technologische Lösungen wie CrewLinQ, um die Kommunikation zu vereinfachen und die Transparenz bei der Arbeitsplanung zu erhöhen. Mitarbeiter:innen können so besser planen und fühlen sich in ihren Arbeitsabläufen unterstützt und verstanden.

  • Weiterbildung und Schulung: Bieten Sie regelmäßige Schulungen und Fortbildungen an, die sich auf Stressbewältigung und Resilienz konzentrieren. Ergänzen Sie diese Maßnahmen durch den Einsatz digitaler Lernplattformen, die flexibles Lernen ermöglichen und Mitarbeiter:innen in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen.

  • Arbeitsbelastung reduzieren: Sorgen Sie für eine gerechte Arbeitsverteilung und vermeiden Sie Überstunden durch effiziente Schichtplanung. Dies ermöglicht es, Arbeitszeiten optimal zu planen und die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen zu berücksichtigen, was zur Reduktion von Überlastung und Stress beiträgt. CrewLinQ kann Sie dabei unterstützen.

  • Gesundheitsförderung: Fördern Sie Programme zur Gesundheitsförderung wie Yoga, Meditation oder Sport und bieten Sie Zugang zu mentaler Gesundheitsunterstützung über digitale Plattformen an.

 

Unterstützung für betroffene Mitarbeiter:innen

Zwei Personen, die sich Trost spenden

Quelle: Canva

Wenn Mitarbeiter:innen bereits von Burnout betroffen sind, ist es wichtig, ihnen gezielte Unterstützung anzubieten. Ermutigen Sie betroffene Mitarbeiter:innen, offen über ihre Gefühle und Herausforderungen zu sprechen und schaffen Sie eine vertrauensvolle Umgebung, in der sie sich sicher fühlen, ihre Probleme zu teilen.

Bieten Sie Zugang zu professionellen Beratungsdiensten und Therapeuten, da es manchmal notwendig ist, dass betroffene Mitarbeiter:innen professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um ihre Erschöpfung zu bewältigen.

Gewähren Sie flexible Arbeitszeiten und ermöglichen Sie betroffenden Mitarbeiter:innen, ihre Arbeitslast vorübergehend zu reduzieren. Dies kann ihnen helfen, sich zu erholen und wieder zu Kräften zu kommen.

Entwickeln Sie zudem langfristige Strategien zur Unterstützung der mentalen Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen, indem Sie Programme implementieren, die regelmäßige Check-ins und langfristige Unterstützung bieten.

Kurzinterview mit HeyOtters

Um ein besseres Verständnis für mentale Gesundheit und die Unterstützungsmöglichkeiten zu bekommen, haben wir ein Kurzinterview mit Pauline Bewerunge von dem Start-up HeyOtters geführt, welche zusammen mit Matinuch Ouyyamwongs eine App im Bereich Mental Health entwickelt hat. Hier sind einige Einblicke, die uns helfen können, das Wohlbefinden von Mitarbeiter:innen zu fördern und ihre mentale Gesundheit zu stärken.

Pauline Bewerunge & Matinuch Ouyyamwongs

Pauline Bewerunge (rechts) & Matinuch Ouyyamwongs (links) von HeyOtters

  1. Welche Rolle spielt Technologie deiner Meinung nach bei der Prävention von Burnout?

    HeyOtters: “Ein Burnout schleicht sich oft langsam ein und wird häufig erst bemerkt, wenn es zu spät ist. Im Arbeitsalltag - insbesondere von Healthcare Professionals - ist keine Zeit und wenig Kapazitäten, beispielsweise in Workshops Techniken und Tools zur Burnout-Prävention zu erlernen. Dank Technologie können wir sie aber direkt erreichen, in den Momenten, in denen kurz Zeit ist oder wenn sie akut Unterstützung beim Umgang mit stressigen oder belastenden Situationen brauchen. Durch sehr kurze Interventionen und Inputs sowie eine konstante Begleitung kann das Erlernte besser abgespeichert und mit den relevanten Situationen direkt verknüpft werden. Durch Technologie können außerdem personalisierte Ressourcen angeboten werden, die der jeweiligen Person entsprechen und Unterstützungsangebote individuell angepasst werden: während Person A vielleicht progressive Muskelentspannung besonders gut hilft, findet Person B vielleicht Achtsamkeitsmeditation hilfreich. Darüber hinaus ermöglichen Technologien wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen eine Verhaltensanalyse, indem z.B. Frühwarnsignale definiert werden, um weitere präventive Maßnahmen vorausschauend zu empfehlen. Dies kann dazu beitragen, Burnout frühzeitig zu erkennen und effektiver gegenzusteuern.”

  2. Wie siehst du die Rolle von Arbeitgebern bei der Förderung der mentalen Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen?

    HeyOtters: “Arbeitgeber:innen tragen eine wesentliche Verantwortung für die Förderung der mentalen Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen. Führungskräfte im Gesundheitswesen sind häufig Expert:innen in ihrem Fach, haben jedoch selten Führungskompetenzen systematisch erlernt. Arbeitgeber:innen können hier durch Leadership-Trainings ansetzen und eine Kultur fördern, in der Mitarbeiter:innen sich sicher und wertgeschätzt fühlen. Dies bedeutet, einen psychologisch sicheren Ort zu gestalten, an dem Mitarbeiter:innen beispielsweise für Fehler nicht bloßgestellt werden und in ihrer Entwicklung konstruktiv unterstützt werden. Außerdem können Arbeitgeber:innen durch Kampagnen, Bereitstellung von Ressourcen für mentale Gesundheit und Förderung eines offenen Dialogs über Stress und Burnout zur Entstigmatisierung von psychischen Belastungen beitragen. Durch die Implementierung von Programmen und Initiativen zur Stressbewältigung sowie zur Sensibilisierung für die Bedeutung der mentalen Gesundheit, können Arbeitgeber:innen ein gesünderes und produktiveres Arbeitsumfeld schaffen. Dies käme nicht nur Arbeitgeber:innen und Mitarbeiter:innen zugute, sondern auch den Patient:innen, da weniger gestresste Fachkräfte seltener krank sind und die Wahrscheinlichkeit für Behandlungsfehler sinkt.”

  3. Welche Techniken und Werkzeuge können Menschen nutzen, um besser mit Stress und Burnout umzugehen?

    HeyOtters: “Es gibt allgemein bekannte Techniken wie Sport, Ernährung und Schlafroutinen, die nachweislich sowohl für die physische als auch psychische Gesundheit hilfreich sind. Was häufig noch vernachlässigt wird, ist die Kombination mit mentalen Techniken, wie Imaginationsübungen, die z.B. im Hochleistungssport eingesetzt werden. Ein protektiver Faktor gegen Phänomene wie Compassion Fatigue oder Sekundäres Trauma ist außerdem Psychoedukation, also das Wissen über diese Phänomene und ihre Symptome. Durch das Erlernen aktiver Selbstreflexion und Selbstwahrnehmung können Symptome schneller erkannt und Techniken zur Stressbewältigung eingesetzt werden. Verschiedene Studien zeigen, dass Meditation, Achtsamkeitsübungen und Selbstmitgefühl positive Auswirkungen haben. Der erste Schritt ist die Selbstwahrnehmung, um die eigenen Muster zu erkennen. Wie schon erwähnt, kann Technologie bei der Erkennung solcher Muster sehr hilfreich sein. Bei einem hohen Workload fehlt jedoch häufig die Zeit und Energie, sich über all diese Möglichkeiten und Techniken zu informieren und sie in den Alltag zu integrieren. Hier können Apps und digitale Programme besonders nützlich sein, um die nötige Unterstützung zu bieten.”

  4. Welche Erfahrungen hast du damit gemacht, wie Menschen von digitalen Gesundheitslösungen profitieren, insbesondere im Hinblick auf Stressbewältigung und Burnout-Prävention?

    HeyOtters: “Bisher gibt es eher generelle Beispiele wie Headspace oder Calm, deren regelmäßige Nutzung zu einer Stressreduktion bei vielen Nutzer führt. Diese Apps bieten geführte Meditationen und Achtsamkeitsübungen, die nachweislich dazu beitragen können, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Es gibt jedoch bisher keine weitreichende Lösung, die sich konkret im Hinblick auf die Burnout-Prävention durchgesetzt hat. Auch wenn manchmal der Eindruck entsteht, dass wir von digitalen Mental Health-Angeboten überschwemmt werden, stehen wir im Grunde noch am Anfang der Entwicklung digitaler Lösungen und der Ausschöpfung der Möglichkeiten, die Technologie uns bietet. Viele der bestehenden Anwendungen bieten allgemeine Unterstützung, doch es fehlt an spezialisierten Tools, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen von Gesundheitsberufen zugeschnitten sind. Hier sehe ich ein großes Potenzial und eine Notwendigkeit für innovative Ansätze, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und durch Technologie unterstützt werden, um gezielt Burnout vorzubeugen und langfristig die mentale Gesundheit zu fördern.”

 

Mehr Work-Life-Balance dank digitalem Ausfallmanagement von CrewLinQ

CEO's von CrewLinQ

Links: Dr. Torsten Fiegler (CEO von CrewLinQ), Rechts: Constanze Büchner (CEO von CrewLinQ), Quelle: Manuela Clemens

Selbst in der anspruchsvollen Arbeitsumgebung der Pflege ist eine ausgeglichene Work-Life-Balance von entscheidender Bedeutung. Bei CrewLinQ erkennen wir die Bedeutung dieses Gleichgewichts und setzen mit unserem digitalen Ausfallmanagement gezielt dort an, wo es zählt.

Unsere innovative Software ermöglicht eine präzise Personalplanung, die Ausfälle vorhersehbar macht und rechtzeitig Maßnahmen zur Abhilfe ermöglicht. Diese proaktive Herangehensweise trägt dazu bei, dass Pflegekräfte ihre Arbeit mit weniger Stress und Unterbrechungen bewältigen können.

Durch die effiziente Einsatzplanung hilft CrewLinQ nicht nur dabei, den Betrieb reibungsloser zu gestalten, sondern auch die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte zu stabilisieren.

Indem wir dafür sorgen, dass die richtigen Ressourcen zur richtigen Zeit verfügbar sind, fördern wir ein Umfeld, in dem sich Mitarbeiter:innen auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.

Dies trägt nicht nur zur Steigerung der Mitarbeitendenzufriedenheit bei, sondern auch zur Verbesserung der Gesamtleistung und Pflegequalität in Einrichtungen.

Unser Ziel ist es, durch technologische Lösungen einen nachhaltigen Beitrag zur Förderung der Work-Life-Balance in der Pflege zu leisten. Indem wir die Belastungen für Pflegekräfte reduzieren, tragen wir dazu bei, dass sie ihre wertvolle Arbeit effektiver und mit größerem Wohlbefinden leisten können.

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