Martin Ulrich: Das Krankenhaus als Marke
Am 23. Januar 2025 starteten wir mit unserem ersten Lunch & Learn ins neue Jahr – und hatten mit Martin Ulrich, stellvertretender Pflegedirektor am Kreiskrankenhaus Grünstadt, einen besonderen Gast an unserer Seite.
Unter dem Titel „Das Krankenhaus als Marke: Welche Auswirkungen haben Social Media und Marketing im Krankenhaussektor?“ haben wir ein Thema beleuchtet, das für die Gesundheitsbranche immer wichtiger wird.
Wie schaffen es Krankenhäuser, sich als starke Marke zu positionieren? Welche Rolle spielen Marketing und soziale Medien dabei? Und wie profitieren sowohl Patienten als auch Mitarbeitende von einer klaren Markenidentität?
Das Krankenhaus als Marke – mehr als eine Gesundheitseinrichtung
Das Kreiskrankenhaus Grünstadt hat in den letzten Jahren erfolgreich eine starke Markenidentität aufgebaut. Für Martin Ulrich bedeutet das mehr als nur eine gute Außendarstellung: „Wir sind stolz auf das, was wir hier leisten. Man merkt, dass wir nicht einfach nur ein Krankenhaus sind – wir sind eine Marke.“
Diese Wahrnehmung kommt nicht nur von außen, sondern auch von den Mitarbeitenden selbst: „Wir sind der größte Arbeitgeber in der Region. Fast jeder hier hat eine persönliche Verbindung zu unserem Krankenhaus – sei es durch eigene Erfahrungen oder durch Familie und Freunde. Genau das macht uns besonders nahbar.“
Die Rolle von Social Media und Marketing
Als Martin Ulrich 2019 seine Arbeit im Kreiskrankenhaus Grünstadt aufnahm, erkannte er schnell das Potenzial von Social Media im Klinikalltag. „Als ich damals anonymisierte Einblicke aus dem Krankenhaus auf meinem privaten Profil auf Social Media teilte, habe ich gemerkt, wie groß das Interesse ist. Da wurde mir klar: Wir haben hier die Möglichkeit, etwas zu bewegen. Ein Krankenhaus ist nicht nur ein Ort für Krankheit und Trauer – es kann viel mehr sein.“
Mit der Corona-Pandemie wurde Social Media endgültig zu einem wichtigen Kommunikationskanal. Das Krankenhaus nutzte Plattformen wie Instagram und Facebook, um Menschen zu informieren, Vertrauen aufzubauen und ihnen einen authentischen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen. Spätestens mit der Krankenhausreform wurde eine gezielte Strategie entwickelt, in der Marketing eine entscheidende Rolle spielte.
Ein Beispiel für den Einfluss von Social Media zeigt sich in einer besonderen Patientengeschichte: Eine ältere Dame entschied sich für eine Operation im Kreiskrankenhaus Grünstadt, weil ihr Enkel auf Instagram ein Video über den OP-Saal gesehen hatte und es professionell sowie vertrauenswürdig fand. So funktioniert moderne Patientenkommunikation – nahbar, authentisch und transparent.
Erfolgsfaktoren für eine starke Krankenhausmarke
Für Krankenhäuser, die ihre Markenidentität stärken möchten, sind folgende Aspekte entscheidend:
Eine klare Identität definieren – Was macht das Krankenhaus besonders? Welche Werte vertritt es? Eine starke Marke braucht eine klare Botschaft.
Social Media strategisch nutzen – Menschen wollen echte Einblicke. Authentische Inhalte aus dem Alltag, Mitarbeitende und Patienten machen das Krankenhaus greifbar und schaffen Vertrauen.
Mitarbeitende aktiv einbinden – Die besten Markenbotschafter sind die eigenen Teams. Wer sich mit seinem Arbeitgeber identifiziert, trägt die Marke nach außen.
Regelmäßig und konsistent kommunizieren – Markenaufbau braucht Zeit. Kontinuität in der Kommunikation sorgt für Wiedererkennung und Vertrauen.
Patientenperspektive einnehmen – Ein Krankenhaus ist ein emotionaler Ort. Wer zeigt, dass es hier nicht nur um Krankheit, sondern auch um Menschlichkeit, Innovation und Heilung geht, bleibt positiv im Gedächtnis.
Das Lunch & Learn mit Martin Ulrich hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig eine starke Marke für Krankenhäuser ist – nicht nur für den Wettbewerb, sondern auch für das Vertrauen der Menschen. Wir freuen uns auf weitere spannende Impulse in diesem Bereich!